Eine Anleihe ist ein verzinsliches Wertpapier. Die Anleihe wird auch als Rente, Rentenpapier, Schuldverschreibung, Pfandbrief, Obligation oder aber auch Bond bezeichnet. Bei einer Anleihe vergibt der Anleger im Prinzip einen Kredit an den Herausgeber der Anleihe. Der Herausgeber zahlt einen vereinbarten Zins über eine bestimmte Laufzeit und tilgt den 'Kredit' durch die Rückzahlung des Betrages. Es werden u.a. folgende Anleihe-Formen unterschieden:

• Festzinsanleihe (Standard): Es wird ein fester Zinssatz über die Laufzeit gezahlt und der Gesamtbetrag am Ende der Laufzeit zurückgezahlt.
• Pfandbriefe: Anleihen werden mit einem Unterpfand herausgegeben.
  • Hypothekenpfandbriefe werden durch Hypothekendarlehns abgesichert
  • öffentliche Pfandbriefe werden durch öffenliche Darlehns abgesichert
• Nullkuponanleihe: Es wird kein jährlicher Zins bezahlt, sondern der Emmisionskurs liegt unter dem Rückzahlungskurs und die entstandene Differenz entspricht dem Ertrag des Anlegers.
• Anleihen mit variablem Zinssatz: Es wird ein variabler Zinssatz über die Laufzeit gezahlt und der Gesamtbetrag am Ende der Laufzeit zurückgezahlt. Der Zinssatz orientiert sich zumeist am europäischen Referenzzinssatz / Leitzins EURIBOR (European Interbank Offered Rate).
• Annuitätenanleihen: Der Gesamtbetrag der Anleihe wird nicht in einem Stück am Ende der Laufzeit zurückgezahlt, sondern gleichmäßig über die gesamte Laufzeit (zusammen mit der Zinszahlung).

Rendite (+)

Die Rendite einer Anleihe ist von vielen Faktoren abhängig, weswegen die Anleihe auch ein kompliziertes Anlageinstrument ist. Zu den Faktoren  die die Rendite Beeinflussen gelten:

• Zins: Der Zins einer Anleihe ist hauptsächlich von folgenden Faktoren abhängig:
  • Ausfallrisiko: Die Zinshöhe einer Anleihe ist von dem Ausfallrisiko der Anleihe abhängig. Je zuverlässiger der Emittent / Herausgeber der Anleihe ist, desto niedriger ist der Zinssatz. Der Zinssatz ist zumeist auch an den europäischen Referenzzinssatz / Leitzins EURIBOR (European Interbank Offered Rate) gebunden.
  • Laufzeit: Die Rendite ist auch von der Laufzeit der Anleihe abhängig. Im Allgemeinen ist
    • kurze Laufzeit: 1-3 Jahre
    • mittlere Laufzeit: 3-7 Jahre
    • lange Laufzeit: mehr als 7 Jahr
• Schwankungen des Anleihenkurses: Öffentlich gehandelte Anleihen können zusätzlich zum Zins Kursgewinne einfahren, wenn es noch vor Lauzeitende eine positive Kursschwankung gibt und der Anleihenanleger bereit ist seine Anleihe vorzeitig zu verkaufen.
• Schwankungen des Wechselkurses: Bei Anlagen in fremden Währungen können ändernde Wechselkurse die Rendite positiv wie auch negativ beeinflussen.
• Inflation: Ist die Inflation hoch, dann kann diese einen großen negativen Einfluß auf die Rendite haben. Insbesondeer bei Anleihen mit einer langen Laufzeit und releativ niedrigem Zins im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt ist dies zu beachten.

Eine Gewinnbeteiligung wie bei den Aktien gibt es bei den Anleihen nicht. Auch hat die Aktienkursentwicklung keinen direkten Einfluss auf die Rendite der Anleihe.

Anmerkung: Ratingargenturen bewerten das Ausfallrisiko eines Emittenten von Anleihen, allerdings nicht die Rendite oder gar das Rendite / Risiko - Verhältnis. Links zu den Ratingargenturen finden Sie auch im Bereich Analyse & Research des Finanzkatalog.

Risiko (0)

Wie bei der Anlage in Aktien besteht auch bei der Anlage in Anleihen das Totalausfallrisiko. Allerdings werden Anleihen gegenüber Aktien und Bankkrediten vorrangig bedient, d.h. sind noch Vermögensgegenstände des insolventen Unternehmens vorhanden, werden diese Werte zuerst an die Anleihennehmer verteilt. Werden Anleihen öffentlich gehandelt, können sich auch Kursschwankungen während der Laufzeit durch den Handel mit Anleihen ergeben. Werden Anleihen dann vorzeitig vor Laufzeitende verkauft können Kursverluste entstehen.

Verfügbarkeit (0)

Das investierte Geld ist nur dann sofort verfügbar, wenn sich ein Käufer für die Anleihen findet oder das Laufzeitende der Anleihe erreicht ist.

Anmerkung: Da der Anleihenkurs schwanken kann, kann es sein, dass der Anleihenkurs genau an dem Tag sehr niedrig ist, an dem die Anleihen verkauft werden sollten. In diesem Fall ist zwar das Kapital verfügbar, aber nicht in der erwarteten Höhe.

Mögliche Emittenten von Anleihen

Zu den potentiellen und am Markt befindlichen Emittenten gerhören u.a. Folgende:

• Deutschland, der Bund:
  • Bundesanleihen:
    • Ausgabe erfolgt unregelmäßig,
    • Zinszahlung erfolgt jährlich,
    • Laufzeit beträgt meistens 10 Jahre
    • vor Laufzeitende an der Börse handelbar
  • Bundesobligationen:
    • Ausgabe erfolgt unregelmäßig,
    • Zinszahlung erfolgt jährlich,
    • Laufzeit beträgt meistens 5 Jahre
    • vor Laufzeitende an der Börse handelbar
  • Bundesschatzbriefe:
    • Ausgabe erfolgt ständig
    • Zinszahlung erfolgt für
      • Typ A jährlich und für
      • Typ B zum Laufzeitende
    • Laufzeit beträgt für
      • Typ A: 6 Jahre
      • Typ B: 7 Jahr
    • vor Laufzeitende eingeschränkt handelbar
  • Finanzierungsschätze:
    • Ausgabe erfolgt ständig:
    • Zinszahlung erfolgt jährlich
    • Laufzeit beträgt ca. 1 Jahr bzw. 2 Jahre
    • vor Laufzeitende nicht handelbar

• Bundesländer
• Kreditanstalt für Wiederaufbau
• sonstige Staaten außer Deutschland
• Unternehmen

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