Das Langfristsparen hat einen Sparhorizont von mehr als 15 Jahren. Das Ziel des Langfristsparen ist eine Maximierung der Rendite unter kontrollierbarem Risiko. Die Verfügbarkeit des Geldes spielt beim Langfristsparen keine Rolle. Das Hauptziel des Langfristsparen ist das sparen eines Anlagebetrages der das Leben im hohen Alter auf einem hohen Lebensstandard sichert. Hierzu kann die eigene Wohnimmobilie zählen aber auch Geldbeträge in unterschiedlichen Anlageformen.

Folgende Anlageformen sind für das Langfristsparen geeignet

• Rentenfonds: Rentenfonds legen in Staats- und Unternehmens-Festgeldpapiere an und sind auf Sicht von mehreren Jahren eine gute Anlageform. Im Vergleich zu den Aktienfonds sind diese Verluste jedoch von kürzerer Dauer und fallen auch geriner aus. Bei Rentenfonds sollte auf das Ausfall- und Währungsrisiko geachtet werden. (siehe Details bei den Anleihen für In- & Ausland)
• Aktienfonds: Aktienfonds sind auf Sicht von mehreren Jahren / Jahrzehnten eine gute Anlageform. Aktienfonds können aber auch über längere Zeiträume verlustbringend sein. Deswegen ist insbesonders bei der Auswahl der Aktionfonds auf Qualität und eine gute Anlagestrategie zu achten.
• Betriebliche Altersvorsorge: Die betriebliche Altersvorsorge ist nur aus steuerlichen Gründen eine gute Sparform und ist nur für Arbeitnehmer zugänglich. Wenn Sie wenig Lohn- und Einkommenssteuer zahlen, dann muss eine individuelle Prüfung erfolgen, inwieweit die betriebliche Altersvorsorge für das Langfristsparen eine geeignete Sparform ist.
• staatlich geförderte Altersvorsorge (z.B. Riester): Dies ist aus steuerlichen Gründen eine gute Sparform, wenn der Anleger zum Ablauf des Anlagezieles das Rentenalter erreicht.
  Hinweis: Allerdings sollten die Vertragsbedingungen genau geprüft werden, da z.B. die Riesterrente nicht an Renter ausgezahlt werden kann, die Ihren ständigen Wohnsitz im Ausland haben (Stand 2005).
• Hauskauf:
  • Eigennutzung: Langfristig ist diese Anlageform nur unter folgenden Voraussetzungen zu empfehlen:
    • Nicht das gesamte Anlagevermögen wird in das Haus investiert, d.h. daß man nicht nur die Miete im Rentenalter sparen sollte, sondern auch noch genügend Geld für das Leben hat. Hier wird die staatliche Rente in der Zukunft nur einen Bruchteil leisten können.
    • Das Haus ist zum Beginn des Rentenalters vollständig abgezahlt und ist altersgerecht gebaut.
  • Fremdnutzung: Diese Anlageform ist nur dann zu empfehlen, wenn sich die Immobilie auch ohne vorübergehende Zuschüsse / Subventionen rentiert.

Folgende Anlageformen sind für das Langfristsparen nur bedingt geeignet

• Festgeld: Langfristig liegen die Renditen beim Festgeld zu niedrig, um sie zum Langfristsparen zu empfehlen. Für den risikoscheuen Anleger ist die Anlage in Festgeld für Teile (<50%) des Anlagebetrages aber durchaus denkbar.
• Anleihen Inland:
  • Staatspapiere Deutschland / Bundesschatzbriefe: Langfristig liegen die Renditen bei den Staatspapieren Deutschland zu niedrig, um sie zum Langfristsparen zu empfehlen. Diese Anlageform ist eine Alternative zum Festgeld.
    Der Vorteil bei dieser Anlage liegt in der hohen Sicherheit, effektiver Zinssatz ist mit dem Festgeld vergleichbar, jedoch häufiger auch höher und mit geringeren Gebühren behaftet.
  • Unternehmensanleihen Deutschland: Das Ausfallrisiko ist zu beachten. Es sind höhere effektive Zinssätze als bei Staatspapieren zu erwarten. Für eine Analyse des Ausfallrisikos ist ein sehr hoher Aufwand erfordlich, deswegen sollten Rentenfonds den direkten Anlagen in Rentenpapiere bevorzugt werden, bei denen die Manager die Ausfallrisiken besser beurteilen können. Rentenfonds haben weiterhin den Vorteil durch den Kauf vieler unterschiedlicher Rentenpapiere eine gute Diversifizierung erreichen zu können.
• Anleihen Ausland:
  • Staatspapiere Ausland: Effektiver Zinssatz ist häufig höher als die Bundesschatzbriefe in Deutschland, aber das Ausfallrisiko muß abgeschätzt werden. Weiterhin besteht ein Währungsrisiko, außerhalb der Eurozone.
  • Unternehmensanleihen Ausland: siehe Unternehmensanleihen Deutschland. Zusätzlich besteht ein Währungsrisiko, außerhalb der Eurozone.
• Bausparen: Langfristig liegen die Renditen beim Bausparen zu niedrig, um sie zum Langfristsparen zu empfehlen. Beim Bausparen ist darauf zu achten, daß während des Anlagezeitraums der Vertragstyp flexibel wechselbar ist, insbesondere dann wenn das Investitionsziel noch unbekannt ist.
  • staatliche Zuschüsse: Wenn der Anleger Zuschüsse vom Staat für das Bausparen bekommt, kann der effektive Zinssatz noch gesteigert werden.
  • Arbeitgeberzuschüsse: Wenn der Anleger Zuschüsse vom Arbeitgeber für das Bausparen bekommt, kann der effektive Zinssatz noch gesteigert werden.
  • Durch die Option auf einen Kredit bei dem der Zinssatz schon vor dem Beginn der Ansparphase bekannt ist, ist das Bausparen zusätzlich attraktiv.
• Banksparplan: Bei gestaffelten Zinssätzen über die Laufzeit, sowie anschließenden Bonuszahlungen ist der effiktive Zinssatz etwas komplizierter zu berechnen, als bei den anderen Anlageformen. Beim Abschluß eines Banksparplanes in Hochzinsphasen kann dieser über einen längeren Zeitraum auch geeignet sein. Ansonsten ist diese Anlageform für eine Langfristanlage nicht sehr geeignet.
• Kapitallebensversicherung: Dies war bis Ende 2004 aus steuerlichen Gründen eine gute Sparform, wenn der Anleger zum Ablauf des Anlagezieles das Rentenalter erreicht. Für Vertragsneuabschlüsse ab 2005 ist die Anlage in alternative Anlageformen vorzuziehen.
• Fondgebundene Lebensversicherungen: Dies war bis Ende 2004 aus steuerlichen Gründen eine gute Sparform, wenn der Anleger zum Ablauf des Anlagezieles das Rentenalter erreicht. Für Vertragsneuabschlüsse ab 2005 ist die Anlage in alternative Anlageformen vorzuziehen.
• Mischfonds: Diese Fonds legen sowohl in Aktien- als auch in Rentenpapiere an. Diese Fonds sind deswegen nur eingeschränkt geeignet für das Mittelfristsparen, da die Vereinigung der richtigen Aktienfondstrategie und der richtigen Rentenfondstrategie in ein und demselben Fonds eher unwahrscheinlich ist. Besser ist hier ein gewogenes Mittel aus 50% Aktienfonds und 50% Rentenfonds für den Fondsanteil des Mittelfristspar-Depot.
• Aktien: Aktien sind nur bedingt für das Langfristsparen geeignet. Dies liegt u.a. auch an der unter dem Stichpunkt "Investieren" aufgezeigte Verständnis zum Thema Investieren und somit auch von der vorgeschlagenen Anlagestretegie.
  • Für defensive Anleger sind hiernach Aktienfonds den einzelnen Aktien vorzuziehen.
  • Für offensive Anleger sind hohe Analyseaufwände für diese Anlageform notwendig.

Folgende Anlageformen sind für das Langfristsparen nicht geeignet

• Sparbuch: Wegen dem niedrigen effektivem Zinssatz ist diese Sparform nicht geeignet.
• Tagesgeld(-konto): Wegen dem niedrigen effektivem Zinssatz und der Nichtzusicherung der effektiven Zinssätze über einen längeren Zeitraum ist diese Sparform nicht geeignet.
• Geldmarktfond: Wegen dem niedrigen effektivem Zinssatz ist diese Sparform nicht geeignet.